Nach römisch-katholischem Verständnis ist der Glaube eng mit der institutionellen Vermittlung der Kirche verflochten. Die Gesamtheit aller Gläubigen verfügt über einen „Glaubenssinn“. Jedoch wird der Glaube letztgültig vom kirchlichen Lehramt vorgelegt. Das Lehramt wird von Bischöfen ausgeübt, die unter dem Vorsitz des Bischofs von Rom, dem Papstes, die Kirche leiten. In einem eng begrenzten Rahmen kann der Papst unfehlbare Lehraussagen im Namen der Kirche treffen. Diese hierarchische Ordnung soll sicherstellen, dass bei der Weitergabe der Offenbarung von Gottes Wort und Willen nichts verloren geht. Die Weitergabe dessen, was Gott zum Heil aller Völker offenbart hat, erfolgte in biblischer Zeit durch die Apostel. Diese predigten oder schrieben die Botschaft nieder. Für die unversehrte Bewahrung und Weitergabe des Evangeliums in der Kirche haben die Apostel Bischöfe als ihre Nachfolger bestimmt. Das Bischofsamt versteht die katholische Kirche als von Jesus Christus eingesetztes Amt.
